pendicornus unterscheide, sind die Hörner schwacher, mehr nach hinten abgebogen und ist der genannte Knochenfortsatz viel weniger entwickelt.

Der javanische Leptobos unterscheidet sich von Leptobos Falconeri aus den Siwalikschichten, sowie auch von Leptobos elatus (L. etruscus) aus dem südeuropaischen Pliocan durch die langliche Form des gehörnten Schadels und die Richtung der Hornzapfen. Von Leptobos Frazeri aus den Narbada-Schichten kennt man nur eine hornlose Form, deren Schadel auch übrigens anders ausgebildet ist als derjenige der Kendeng-Art. Diese hatte wahrscheinlich Hörner in beiden Geschlechtern, wenigstens wurden nur behörnte Schadel angetroffen. Übrigens stand auch in ihrer bedeutenderen Grosse der javanische Leptobos dem Banteng naher als es diese übrigen Arten tun.

Das Gebiss dieses Leptobos unterscheidet sich von den Bantengformen (Bibos) in der von Rütimeyer beschriebenen Weise. Namentlich sind die queren Durchmesser der oberen Molaren (am meisten des m 3) kleiner (pm 4 ist zugleich auch kürzer). Die Seitenfalten stehen ungefahr ebenso stark vor als bei L. elatus.

Nun kommen neben diesem Leptobos mehrere Formen von Bibos vor, von welchen die meisten sich, mehr oder weniger nahe, dem lebenden Banteng anschliessen.

Ich fasse diese als Bibos palaesonda-icus n. sp. zusammen. Andere vermitteln den Uebergang von unserer LeptobosArt zu diesem Urbanteng. Sehr merkwürdig ist es aber dass neben diesen auch eine Form sich findet, die durch ihren sehr hohen frontalen Wulst zwischen den Hörnern und die hohle Stirnflache dem lebenden Gaur tauschend ahnlich ist: Bibos protocavifrons n. sp.

i) L. Rütimeyer, Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes. Neue Denkschriften der Allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften. Zürich 1867, p. 91, 97, IO°- Vergl. über die Schadelformen Ibid. p. 71 ff. Auch: L. Rütimeyer, Die Rinder der Tertiar-Epoche, Abhandl. der Schweiz. Palaont. Gesellschaft Vol. V. (1878), p. 153—'68.