Afrika leben. Die fossile Saugetierfauna der vielen von mir in Sumatra und Java durchforschten Höhlen setztsich, soviel ich die Ueberreste untersucht habe, ausschliesslich aus in diesen Insein noch jetzt lebenden Arten zusammen. Es liegt kein Grund vor, anzunehmen dass die Knochen welche uns diese Tiere hinterlassen haben alle aus jüngerer Zeit sind als diejenigen der europaischen fossilen Höhlenfauna; für ihr hohes Alter sprechen nicht nur der Erhaltungszustand und geologische Umstande, sondern auch die von der gegenwartigen verschiedene Verbreitung mehrerer Arten, z. B. das Vorkommen des Orangutan, 400—-500 km jenseits seiner jetzigen Verbreitungsgrenze in Sumatra, der australischen Menschenrasse in Java, u. s. w.
Was die vielbesprochene, aber verhaltnismassig sparlich bekannte Narbada-Fauna anbelangt, welche eine betrachtliche Zahl ausgestorbener Saugetierarten enthalt, man hat sie eigentlich bloss aus diesem einen Grunde dem alteren Plistocan zugerechnet, dass sie in Vorderindien, soviel man bis jetzt gefunden hat, die nachstjüngere der pliocanen Siwalikfauna darstellt. Kein guter Grund, ausser vielleicht dem Fossilisierungsgrad der Knochen, könnte uns aber hindern sie in das jüngere Pliocan zu stellen.
Uebrigens hat man wohl zu oft vergessen, dass die Bestimmung von mehreren dieser noch durch ziemlich wenig Arten bekannte Fauna, wie z. B. von Stegodon ganesa, keineswegs sicher ist. Man kann also die Narbada-Fauna nicht wohl benutzen als Basis für eine Entscheidung- über das Alter der Kendeng-Fauna, wenn auch die NarbadaSchichten von den indischen Geologen einstimmig für Quartar erklart werden. Die generische Uebereinstimmung der beiden Faunen *) kann uns nicht helfen, denn diese besteht auch, und in noch höherem Grade, zwischen der Kendeng-tauna und dem jüngeren Teil der Siwalik-Fauna;
1) F. Frech in: Lethaea geognostica. Theil III. Bd. 2. Abt. i: Flora und Fauna des Quartars, p. 31.