Zu den von Martin genannten 8 Arten kommen also noch wenigstens 5 andere, wodurch die Gesamtzahl zu 13 sich erhöht. Ganz abgesehen von der absoluten Kleinheit der erstgenannten Zahl ist man demnach nicht berechtigt aus den bestimmten 8 Arten mit Martin den Schluss zu ziehen „dass sich aus ihnen mit absoluter Sicherheit ein posttertiares Alter der betreffen den Schichten herleiten lasst", und: „Demnach kann die H a u p t k n o che n sc h i ch t nur eine posttertiare Bildung sein'1). Wenn unter den 8 bestimmten Gastropoden, bei genauerer Durchsicht, eine einzige Art sich doch als von den recenten Arten verschieden herausstellte, was immerhin leicht möglich ware — die Auffassungen über Art, Varietat und individuelle Abweichung sind verschieden —, so würde für die noch lebenden Arten unter den bestimmten der Procentsatz unter 88 zu berechnen sein. Ist die eine Unio wirklich eine ausgestorbene Species, so würde dieser Procentsatz noch betrachtlich geringer werden. Und wenn sogar unter den wenigstens 13 Arten, von welchen 5 noch unbestimmt sind, nur eine Art wirklich ausgestorben ware, so würde der Procentsatz von ungefahr 92 lebender Arten vollkommen genügen um die Ablagerung welcher sie entnommen sind in das jüngere Pliocan zu stellen. In den jüngsten englischen Pliocanlagen erreichen die noch lebenden Arten ja bereits 90°/o und in den Tropen müssen wir einen „bei weitem höheren Procentsatz recenter Arten" bei gleichaltrigen Schichten antreffen „und zwar muss der Unterschied um so grösser werden je jünger die Schichten sind".

Mir scheint, auch diese Mollusken haben nicht die Beweiskraft welche ihnen Martin zuschreibt.

Ueber die Entdeckungen der Herren Elbert und Cart-

1) W. Branca, Vorlaufiger Bericht, p. 270 und: Martin, Das Alter der Schichten von Sondé und Trinil, p. 15*