Aus diesen Gründen kann uns das Liegende wenig Bestimmtes über das Alter der knochenführenden Tuffe lehren, obwohl vielleicht noch die Annahme am berechtigtsten sein dürfte, dass die Schicht von Sóndeh dem Miocan, das ja in Europa bis 4o°/0 lebender Arten enthalten kann, angehört.

Aus der Knochenschicht von Trinil selbst werden von Martin 7 Süsswasser-Gastropoden, von welchen 5 MelaniaArten, eine Paludina und eine Ampullaria, ausserdem als Landschnecke eine Bulijmis namhaft gemacht 1). „Alle acht Arten sind noch lebend, nur die eine V arietat weicht ein wenig von dem recentenVertreter ab". Diese zu Trinil haufige Melania-Varietat ist auch haufig in der Schicht von Sóndeh. Es blieben zwei Arten von Unio unbestimmt und, wenn ich es gut verstehe, zwei oder drei Gastropödenarten.

Zwei Arten von Flussmuscheln, eine grosse und eine kleine, gehören aber zu den allerhaufïgsten Trinil'schen Mollusken. Wahrend man nun den Trinil'schen ahnlichen Melanien in den Flüssen und anderen Süsswassern Java's auf Schritt und Tritt begegnet, fehlt doch auffalligerweise die grosse Unio. Ich habe mich deswegen viel Mühe gegeben, sie in verschiedenen slissen und auch brackischen Gewassern aufzusuchen, aber vergeblich. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass hier eine ausgestorbene Art vorliegt-, ich bilde sie deshalb nebenstehend ab und nenne sie vorlaufig Unio trinilensis. (Tafel XXXIX, F ig. b).

Als dritte Art von Lamellibranchiaten, die ichbeilrinil vorfand, führe ich eine noch zu bestimmende Corbicula ant welche an anderen Knochenfundorten zu den haufigsten Vorkommnissen gehort, weiter von Gastropoden einen Limnaeus und eine Isidora.

1) In w. Branca, Vorlaufiger Bericht über die Ergebnisse der Trinil-Expedition der Akademischen Jubilaurastiftung der Stadt Berlin. Sitz. Ber. der Kön. Pieuss.. Akad. d. Wiss. und: K. Martin, Das Alter der Schichten von Sondé und Trinil auf Java: Verslag Vergad. Wis- en Nat. Afd. Kon. Akad. v. Wet. Amsterdam vaa 12 Juni 1908.