wesen ist, muss man wohl einen Procentsatz von 53fürdie recenten Arten des javanischen Pliocans als viel zu niedrig betrachten. Martin selbst sagte „dass bei relativ gleichaltrigen Schichten Indiens einerseits, Europas andrerseits, wir einen bei weitem höheren Procen.tsatz recenter Arten im indischen Tertiar antreffen werden als im europaischen; und zwar muss derUnterschied grösser werden je jünger die Schichten sind, welche gleichzeitig hier wie dort abgesetzt wurden"1),

Zwar miisse in den Tertiarschichten Javas der w i r k 1 i c h e Procentsatz recenter Arten bedeutend höher sein als der berechnete, weil eine grössere Zahl von Arten welche als neu beschrieben wurden, spater wohl noch lebend angetroffen werden. Deshalb glaubte Martin sich berechtigt anstatt der für das javanische „Miocan" berechneten 35°/o (spater in 3O0/o verbessert) mindestens S°°/0 anzunehmen.

Müsste nun die für das Pliocan berechnete Zahl verhaltnismassig noch mehr erhöht werden, um den wirklichen Procentsatz zu erreichen, welcher Wert verbliebe dann noch dieser berechneten Zahl! Jedoch, wir wissen nicht dass die anzubringende Correctur gross ist; wahrscheinlich wurde diese früher von Martin weit iiberschatzt. Bei einer sehr jungen Fauna von Celebes, wo man nahezu 100 erwarten sollte, bestimmte Schepman 80 °/o recenter Species 3). Dies. giebt auch nach Martin eine gewisse Handhabe zur Beurteilung der Grosse jener Correctur. Demnach dürfte der für Sóndeh berechnete Procentsatz nicht so weit unter dem wirklichen liegen, dass diese Fauna dem Pliocan zugeschrieben werden kann. Denn wir können als sicher annehmen dass in den Tropen die Abanderungen der Meeresfaunen gegen das Ende des Tertiars unmerkbar langsam vor sich gegangen sein müssen, im Vergleich zu jenen durch machtige Klimaanderungen hervorgerufenen in Europa.

1) Die Tertiarschichten auf Java. 1880, Allgemeiner Theil, p. 24.

2) Martin, Das Alter der Schichten von Sondé, p. 10.