benden Arten um so zahlreicher werden je nachdem die Schicht jünger ist und eine höhere Stufe einnimmt, und umgekehrt.
Er hatte aber auch klar erkannt dass diese stetige faunistische Veranderung in Beziehung zu bringen ist zu einer in Europa wahrend der Tertiarzeit sich stetig erniedrigenden Temperatur, welche von einem aequatorialen Zustande bis nahezu denjenigen des heutigen europaischen Klimas abgenommen hat1). Lyell gründete auf die DESHAYEs'schen Zahlen seine Dreiteilung des europaïschen Tertiars in Eocan, Miocan, und Pliocan, und setzte für das Pliocan 35—5°°/oi für das Miocan 17—25 °/0, für das Eocan 3.5—5 °/0 recenter Species an 3).
Diese Procentzahlen lassen sich nicht mehr festhalten. So muss man, nach unseren jetzigen Kenntnissen, für das Pliocan bis zu 90 Proc. recenter Formen annehmen. In der Schichtenreihe des englischen Pliocans steigt der Procentsatz von der altesten bis zur jüngsten Abteilung allmahlich von ungefahr 60 bis 90. Es sind die Faunen dieses Schichtencomplexes sehr genau von verschiedenen Forschern (Searles Wood, S. P. Woodward, C. Reid, Harmer und anderen) mit den gut bekannten F aunen der in Betracht kommenden Meere verglichen worden; man darf deshalb annehmen dass die berechneten Zahlen kaum von den wirklichen abweichen können.
In Erwagung der unverkennbaren Tatsache, dass nicht die allmahliche Umpr 'dgung der Arten, sondern die Temperaturerniedrigung der Hauptfactor gewesen ist welcher wahrend der ganzen Tertiarzeit, und besonders stark gegen ihr Ende und nach demselben, in Europa die Veranderung der Fazinen bewirkt hat, dass hingegen in den tropischen Meeren dieser überwiegende Factor nicht oder kaum wirksam ge-
1) G. P. Deshayes, Description des coquilles fossiles des environs de Paris. Mollusques. Tome second. Paris 1824, p. 775 ff* un^: Description des fossiles caractéristiques des Terrains. Paris 1831.
2) Principles of Geology. ist Ed. Vol. III, Appendix. 1833.