sorgfaltig untersuchte englische altere marine Pliocan einen solchen Procentsatz noch lebender Arten besitzt".

Martin bemerkt hierüber, dass dieser Masstab unzulassig sei, denn bei der Feststellung des Niveau's müsse es sich in erster Linie urn das Verhaltnis der Schichten von Sóndeh zu den übrigen Sedimenten von Java und benachbarten Gebieten handeln 1).

Letzteres ist gewiss richtig, aber leider lehrt uns das Verhaltnis der Ablagerung von Sóndeh zu den übrigen Sedimenten von Java und auch zu den Schichten von Burma, welche Noetling untersuchte 2), nur das relative Alter dieser Schichten zu einander, nicht aber ihr absolutes geologisches Alter kennen. Es ist noch immer wahr geblieben: „die Bezeichnungen „ „Eocan, Miocan, Pliocan , welche dabei angewendet werden, beziehen sich lediglich auf die betreffenden Ablagerungen der Tropen, ohne dass dadurch irgend welche Aequivalenz mit europaischen Tertiarablagerungen angedeutet werden soll" 3). Man hat dies allmahlich vergessen; deshalb schien mir die citierte Bemerkung wohl angebracht. Bis jetzt haben uns die Untersuchungen Verbeek's der javanischen Orbitoiden, die erste absolute Altersgrenze in den javanischen Tertiarschichten, namentlich diejenige zwischen Eocan und Oligocan, kennen lehren. Ich glaube dass in den Knochentuffen des Kendeng ein zweiter Abschnitt des Tertiars vorliegt, der mit bestimmten aussertropischen Schichten aequivalent zu stellen ist.

Bekanntlich hat als erster Deshayes den Procentsatz der in den europaïschen Tertiarablagerungen enthaltenen noch lebenden Arten als Grundlage für die Altersbestimmung derselben benutzt. Durch Vergleichung von 3000 tertiaren und 5000 recenten Arten steilte er fest dass die noch le-

1) L. c., p. 11.

2) Fauna of the Miocene Beds of Burma. Palaeontologia Indica. New Series. \ ol. I. 3. Calcutta 1901.

3) K. Martin. Die Tertiarschichten auf Java. Leiden 1880. Allgemeiner Theil, p. 25.