derung, wir stiegen bedeutend in ihrer Achtung. Thatsachlich trauen sich denn auch nur sehr wenige Battaker zu ihnen zu gehen und nur aus den Nachbarkampongs, wo stets an Pakpaks, die grade dort sind, Repressalien geübt werden können.
Gefressen werden Kriegsgefangene, ausserdem zugelaufene, anhangslose Leute, bei denen keine Repressalien zu befürchten sind; so besonders entlaufene Chinesenkulis]). Kürzlich erst wurden in Kotosang 10 Chinesen gefangen, davon neun aufgefressen; der zehnte war ein Goldschmied, ihn Hessen sie leben; er muss nun für sie schmieden — bis auch in sein Schicksal ereilt.
Ausserdem steht das Aufgefressenwerden als Strafe auf Diebstahl, und zwar wird nicht der Dieb gefressen, sondern sein Sohn; der Dieb aber wird gezwungen mitzufressen. Hat er keinen Sohn, so trifft ihn die Strafe natürlich selbst. Daher herrscht eine ausserordentliche Sicherheit des Eigentums; selbst gefundene Sachen rührt niemand an, um nicht in den Verdacht des Diebstahls zu kommen.
Die Nacht verlief unter fast standigem Regen, ohne dass sich irgend etwas Besonderes ereignet hatte. Schon früh war alles auf den Beinen; ich benutzte das erste Licht zum Zeichnen, da sich die Pakpaks gegen alles Schreiben unserseits höchst misstrauisch zeigten und unsere Führer dringend rieten, ja nicht zu photographieren. Um 6 Uhr er-
I) Es kommt ausserordentlich haufig vor, besonders auf den den Bergen naher gelegenen Plantagen, dass chinesische Pflanzkulis entlaufen. Sie wenden sich den Bergen zu und gelangen so auf die Hochflache. Doch hofften sie ihr Schicksal zu verbessern , so haben sie es verschlimmert. Sie sind oben vogelfrei und gehetzt gehen sie immer weiter, bis sie von den Battakern gefangen und zu Sklaven gemacht werden. Oft schaaren sich Leidensgenossen, die sich zufallig treffen zusammen. Diese Unglücklichen ziehen gehetzt wie das Wild immer weiter. Gelingt es ihnen glücklich den Karos zu entgehen und zu den Pakpaks vorzudringen, so ist ihr Loos ein doppelt schlimmes geworden. Ohne Erbarmen werde sie aufgefangen und gefressen.