Der ganze Mensch muss an einem Tage aufgefressen werden und nichts darf aufgehoben werden; bleibt etwas übrio- so wird es vergraben. Es wird also auch kein Handel mit Menschenfleisch getrieben. Schadel, Hande sowie die grossen Knochen werden im Rauch gedörrt im Bale aufgehangen. Hier in Kotosang hingen, wie erwahnt, ihrer drei. Alles übrige wird direkt am Fuss der zum Bale hinaufführenden Leiter vergraben, damit noch nach dem Tode der Aufgefressene beschimpft wird, indem jeder, sogar seine Freunde, die in Friedenszeiten zu Besuch kommen, auf sein Grab treten müssen, wenn sie zum Bale hinaufsteigen.
Gelegentlich findet man Zahne von Aufgefressenen auf den Deckel der Kalkbüchsen befestigt; doch trennen sich die Besitzer von solchen Stücken nicht. Aus der Mundpartie werden Armringe als Kriegstalisman gemacht.
Das Menschenfleisch gilt als wohlschmeckend und wird deshalb gern gegessen; doch werde schlanke Leute bevorzugt, fette als nicht so wohlschmeckend bezeichnet.
Interessant ist es, zu beobachten, wie sich die übrigen Battaker zur Frage des Menschenfressens stellen. Unsere Führer, darüber befragt, ob sie schon Menschenfleisch gegessen, wiesen diese Frage nicht mit Entrüstung zurück, sondern eher mit überlegenem Lacheln. Der Bruder des Radja von Porobbo schien garnichts dabei zu finden; in seinen Worten (vgl. oben pag. 456) wie vor allem im Ausdruck, mit dem sie gesprochen, lag etwa der Sinn: an und für sich könnten wir es auch thun; aber es ist nicht Brauch bei uns.
Das Menschenfressen flösst den übrigen Battakern Schrekken ein, weniger Abscheu oder Ekel. So sind überhaupt die Pakpaks sehr gefürchtet und — geachtet, nicht verabscheut. Dass wir dort gewesen, erfüllte alle mit Bewun-