dass gerade die Pakpaks der einzige Battakstamm sind, bei dem die Anthropophagie ') noch herrschend ist; bei den übrigen Stammen ist sie wenn auch vor noch gar nicht so langer Zeit verschwunden, am langsten bei den Karos. Unser alter Sibajak meinte einmal, er hatte kein Menschenfleisch gegessen, könnte sich auch nicht entsinnen, es von andern Karos gehort zu haben, aber möglich ware es, dass sein Vater oder Grossvater noch welches gegessen habe. Es war dies allerdings die einzige Stimme derart, die ich hörte; alle andern zuckten die Achseln oder sagten, die Karos hatten es nie gethan. Dass früher auch bei ihnen Kannibalismus geherrscht, geht aus ihrer Pharmakopie, sowie der Bereitung mancher Talismane deutlich genug hervor. Bei den Pakpaks dagegen besteht noch heutigen Tages die Anthropophagie zu Rechte, z. T. auch als Strafe.

Soll ein Mensch gefressen werden, so werden ihm die Hande auf dem Rücken zusammengeschnürt und er dann durch einen Lanzenstich unter den linken Arm getötet; dies ist die Sache bestimmter Leute, der Gurus.

Darauf wird ihm mit den grossen Gebrauchsmessern der Nacken durchschlagen; dies darf jeder machen. Der Sibajak hat natürlich das Recht, sich die besten Stücke auszusuchen; als solche gelten die Handflachen, Zeigefinger sowie die Backen.

i) Über die Anthropophagie der Battaker besteht eine ausgebreitete Litteratur. Da es nicht der Zweck dieser Zeilen ist, eine zusammenhangende Darstellung der Anthropophagie an der Hand aller Quellen zu geben, sondern eben nur das, was wir an Glaubwürdigem über den Kannibalismus der Pakpaks an Ort und Stelle in Erfahrung bringen konnten, so sei hier nur kurz auf die Haupttitel verwiesen: Marsden 1. c. pag. 385 ff. 5 Junghuhn 1. c. II pag. 158 ff. 5 Dr. Friedmann, Zeitschrift f. Ethnol. 1871. Verh. pag. 313 5 Baron de Raet 1. c. pag. 2095 Hagen 1. c. 1886, pag. 367; v. Brenner 1. c. pag. 205 ff. Hier auch die alteste Litteratur; Meerwaldt, Tijdschr. v. Ind. Taal-, Land- en Volkenkunde, 1894, pag. 541 f.; Van Dijk, ibid. 1895, Pag- 3°3 5 Jagor^ Zeitschr. f. Ethnol. 1895. Verh. pag. 324.