Gin und bald herrschte Ruhe im Lager. Aber urn Mitternacht wurden wir aus dem Schlafe geweckt, ein heftiger Regen brach los, uns bis auf die Haut durchnassend; erst als es heil wurde, hörte er auf. Zahneklappernd erwarteten wir den Morgen und marschierten mit der ersten Dammerung weiter, erst in nordwestlicher, dann in westlicher Richtung. So passierten wir nach fast zwei stündigem Marsch den LauLuhun, den Fluss von Kotosang. Das Thermometer stand tief und zeigte um 7 Uhr morgens erst 170 C. Bald hinter dem Fluss erreichten wir die b '
Grenze des Urwaldes und kamen auf eingesenktem Wege in den jungen Busch. Hier führte er an einem schmalen Bach entlang, dessen Lauf kunstvoll reguliert war: in einer von Pfahlen gestützten Holzrinne wird er über eine etwa 8 m breite und 3—4 m tiefe Schlucht fortgeleitet, ebenso über einige kleinere. So sahen wir hier im Herzen Sumatras bei einem von europaischer Kultur streng sich abo-eschlossen haltenden Volke eine Wasserleitung, eine
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Anlage, die uns mit Staunen und Bewunderung erfüllte. Gegen 8 Uhr verliessen wir den Busch und traten auf eine frisch geschlagene, zum Reispflanzen vorbereitete Lichtung. Hier fanden wir etwas Tabak gepflanzt, nicht den in Deli üblichen geflügelten, sondern eine gestielte Art. Zahlreiche Bienenkörbe, kunstlos hergestellt, aus Holz oder Bambus hinden an den Baumen und munter summte das arbeit-
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same Völkchen umher. Wir marschierten weiter durch grosse Reisfelder, die schon ziemlich hoch standen, über stark coupiertes Gelande, das wenig Aussicht bot. Im Süden war Wald, von dem wir durch ein bewaldetes Flussthal getrennt wurden, im Norden lagen Hügel, waldbedeckt und im dichten Dunst sahen wir einen Höhenzug im Hintergrunde. Mitten im Felde lag ein W achthaus zum Schutze der Reisfelder. Es war ganz aus dickem Bambus erbaut,