urn dann zurückkehrend in Porobbo zu übernachten und von dort nach Kotosang zu marschieren. Aber Stunde auf Stunde verging, ohne dass die versprochene Solu (grosser Einbaum) kam. Schliesslich des Wartens müde, vereinbarten wir mit Leuten aus Kasingahan (nicht Rasingan, wie Meissner und Von Brenner schreiben), dass sie uns für 8 Miriam-Dollars in ihrer Solu nach Porobbo rudern sollten. Endlich um n Uhr kamen wir fort, begleitet von einem Battak aus Tongging. Von 12 Ruderern getrieben, kamen wir in flotter Fahrt vorbei am Kampong Si Kurukudün ') nach kaum einstündiger Fahrt in Porobbo an. Da der Radja auf Hirschjagd in den Bergen war, so mussten wir zunachst wieder warten, durften aber wenigstens in den Kampong, wo wir im Haus des Radja übernachten sollten.
Es war ein massig grosses Haus, das ebenso wie ein dabei stehendes, kleines offenes Sitz- und Plauderhauschen durch seine reiche Schnitzerei bemerkenswert war. Auffallend war der völlige Mangel einer Plattform.
Nach einigen Stunden kam der Bruder des Radja, ein junger sympathischer Battak von etwa 24 Jahren, auffallend heil von Farbe. Er war viel gereist und wusste viel Interessantes zu erzahlen; so unterhielten wir uns vortrefflich mit ihm. Wir sprachen von unsere Reiseplanen und sofort erbot er sich, uns zu begleiten, da er in Kotosang gut bekannt ware; gern nahmen wir es an. So sprachen wir auch über die Menschenfresserei; er schien nichts weiter dabei zu finden : „Die Pakpak fressen ihre Kriegsgefangenen, wir schneiden ihnen nur die Halse ab' . Früher hatten sie ja auch Menschen gefressen, aber jetzt thaten das nur noch besonders schlimme Gesellen; überhaupt waren die
1) Nicht Kotunkodun, wie Hagen 1. c. pag. 171 schreibt. Es ist ein kleiner Kampong, der nach Mittheilung der Eingeborenen nur aus 2 Hausern mit 25 Einwohnern besteht.