losen Beziehungen sind nur noch mehr gelockert worden. Das „cujus regio, ejus religio" wird am allerwenigsten auf Flores in die Praxis übersetzt werden können. An der Nordküste dürfte wohl allein Wailamu, welches von Zeit zu Zeit von Missionaren besucht wird, den Radja von Larantuka anerkennen, wie denn überhaupt in jedem Getauften demselben ein neuer Unterthan zugeftlhrt wird. Erwahnt muss noch werden, dass dem Radja ausgedehnte Gebiete auf den Insein Adonara und Lomblem unterthan sind.

Das Lobetobi-Gebiet erhebt zweifellos Anspruch auf Selbststandigkeit. Der Radja residirt in dem Kampong Lobetobi. Wie Kleian berichtet [16] besassen die Bergbewohner des Hinterlandes weder Kunde von dem Bestehen der „Compagnie", noch von dem des Radja von Larantuka. Ihr Herrscher war der Radja von Lobetobi.

Der von der Bai von Geliting im Norden und von der Bai von Paga im Süden begrenzte Theil von Flores stellt das Reich von Sikka dar. Das von Buginesen und Makassaren besiedelte Geliting nimmt eine selbststandigere Stellung ein, dagegen erkennen Maumeri, Bebeng, Rotting, Lela, Sikka u. s. w. den Radja als überhaupt an. Der Radja von JVita ist demjenigen von Sikka untergeordnet. Wahrend die Ansprüche des letzteren nach Osten sich nur bis zum Nanga Geteh erstrecken, gehen sie nach Westen ins Ungemessene, ja selbst Endeh möchte er gern noch für sich in Anspruch nehmen. Thatsachlich ist er jedoch nicht einmal im Stande seine Autoritat im Gebiete von Liu geltend zu machen.

Das kleine Gebiet von Paga steht unter einem eigenen Radja. Dasselbe führte noch bis zum Jahre 1875 resp. 1879 die portugiesische Flagge, trotzdem es bereits 1859 an die Niederlande abgetreten worden war. Von Kap Paga bis Endeh wohnen, sowohl an der Küste, als im Innern des Landes, eine Anzahl giinzlich unabhangiger Bergstamme. Soweit die Namen derselben erkundet werden konnten, haben sie einen Platz

auf der Karte erhalten.

Das Gebiet von Endeh umfasst Nusa Endeh, auf welcher der Radja

der übrigens Nichts zu sagen hat — wohnt, und die Landschaft im

engeren Sinne, zu welch letzterer eine Anzahl Bergdörfer gehören. Wohl maasst sich Endeh die Herrschaft über das ganze, an der Bai liegende Gebiet bis zum Ngaru Tanggi (Tandjong Tonggo) an, aber thatsachlich wird dieselbe nicht ausgeübt. In früheren Jahrhunderten haben direkte Beziehungen zwischen den Portugiesen, resp. der ostindischen Compagnie und den Landschaften Tonggo, Koribari, Numba u. s. w. bestanden.

Vom Tandjong Tonggo bis vor Bombang reicht das Land von Keo,