Wahrend der Schiffsmannschaft die Aufgabe zuertheilt worden war, auf unserem Lagerplatze ein Paar Htltten aus einigen Baumstammen und Palmblattern zusammenzuzimmern, wanderten wir dem Nanga Mbawa zu, dessen Thai von demjenigen des Bakeh durch eine von NNW nach SSO streichende vulkanische Mauer, einen machtigen basaltischen Gang, geschieden wird. Diese Mauer, welche in ihrem mittleren Theile wohl tlber 150 m. hoch sein dtlrfte, verlauft bis ans Meer, wo sie einen niedrigen Vorsprung bildet. Wir überschritten denselben und nachdem über riesige Andesitblöcke, welche am Strande lagen, geklettert worden war, gelangten wir unmittelbar in den Nanga Mbawa, dessen Thai im Verhaltniss zu dem des Bakeh sehr enge ist. Wahrend jedoch das Bett des letztgenannten Flusses trocken war und nur an vereinzelten Stellen einige Pfutzen stehenden Wassers enthielt, rauschte in dem Mbawa ein frischer, klarer, zum Bade einladender Bergstrom dahin. Am oberen Laufe, eben oberhalb eines kleinen Wasserfalies trennt sich der Bach in zwei Arme, die sich kurz vor der Mündung wieder vereinigen. Am jenseitigen Ufer steigen unmittelbar steile Felsen an, in deren Waldesdunkel Kampongs der Keonesen verborgen liegen. Als wir uns zum Rückmarsche anschickten, war die Fluth bereits eingetreten, so dass die kleine, langs des Strandes führende Wegestrecke überschwemmt war und nur watend zurückgelegt werden konnte. Die Keonesen hatten inzwischen ihre Geschafte abgewickelt. Einige wanderten den recht entfernt liegenden heimathlichen Dörfern wieder zu, um Kunde von dem am Strandplatze Geschauten zu bringen, andere kauerten im Kreise um unser Lager herum, um noch mehr des Wissenswerthen den fremden Eindringlingen abzusehen, der Rest endlich hatte sich in den Hutten niedergelassen, um den an den Feuern gerösteten Mais als Mittagsmahl zu verzehren. Die Leute zeigten nicht die mindeste Scheu und die Nachbörse, welche Weber veranstaltete, um zahlreiche ethnographisch merkwürdige Gegenstande zu erwerben, wies ein weitaus lebhafteres Gesicht auf, als das Hauptgeschaft des Tages. Die auf diese Weise angeknüpften guten Beziehungen sollten indessen eine jahe Unterbrechung erleiden. Ich hatte in spater Nachmittagsstunde mit Herrn Brugman eine Wanderung in das Thai des Bakeh unternommen, als uns plötzlich der „Oppas" desselben nach-

geschrieben wird. Es bedarf keiner eingehenden Auseinandersetzung, um darzuthun, dass Zinnstein dnrch brennendes Gras nicht reducirt werden kann. Man hat auch noch niemals die geringste Spur von Zinnerz auf Flores gefunden. Die uns zu Gesicht gekommenen Gegenstande aus Zinn hat Weber (1. c. pag. 14) beschrieben. Dieselben sind sammtlich bleihaltig.