nieder, urn den Kaffe zu kochen, wahrend allmahlich die Keonesen, einzeln oder zu kleinen Trupps vereinigt, angerückt kommen. Die Leute tragen sammtlich lange, krause Haare, welche hinten zu einem Wulst zusammengebunden und meist noch mit einem Kopftuche umwikkelt sind. Die Manner sind sammtlich bewaffnet und zwar in der Regel mit beinahe i m. langen Schwertern, deren aus Messing verfertigter Griff etwa 35 cm lang ist 1). Sie benutzen dieseiben zugleich als Spazierstock. Andere besitzen Lanzen, Pfeile und Bogen, Feuersteingewehre oder Terzerole, kurz alle nur denkbaren Waffen, mit Ausnahme von Blasrohren, ziehen vor unseren Augen vortlber. Als Bekleidung diente fast ausschliesslich die einfarbig blaue, um die Lenden gewundene Lipa, wahrend einige, eigenthtlmliche aus grobem Zeuge verfertigte armellose Jacken trugen, welche mit kreuzahnlichen Figuren auf dem Rtlcken verziert sind. Die Weiber tragen lange armellose Hemden, die sie selbst aus Kapas weben und mittelst Indigo blau farben. — Das Geschaft unter den Keonesen wickelte sich in denkbar einfachster Weise ab, denn der ganze Handel bestand nur in dem gegenseitigen Austausch von Maiskolben und Flocken roher Baumwolle. Als Maass ftlr die letzteren dienten Cocosnussschalen, die in der Mitte durchschnitten waren. Die Stimmung war eine entschieden flaue. Der Kurszettel hatte jedenfalls gelautet: Mais behauptet, Baumwolle still, Tendenz: ruhig. Nur ein Mal im Jahre nimmt das Geschaft einen lebhafteren Aufschwung und zwar unmittelbar nach der Reis-Ernte, die von den Endenesen aufgekauft wird. In diesem Augenblicke war nur ein Endenese, der Hadschi Mohammed Noor, anwesend, der hier „Muti tanah" zu erwerben trachtete. Mit diesem Namen bezeichnet man schmutzig orangefarbene Perlen, welche in Schnüren um den Hals getragen werden und auf den zu der Residentschaft Timor gehörenden Insein in hohem Ansehen stehen. Zu Mbawa wurde für eine solche Schnur ein Pfund Sterling bezahlt. Den Angaben von Roos zufolge soll sich der Werth derselben in Endeh auf 75 fl. stellen und auf der Insel Sumba sollen sie sogar zu 225 fl. (!) verhandelt werden. Diese Perlen sind die Erzeugnisse einer alten, langst vergangenen Industrie, doch ist es unbekannt, wo dieselbe einst bestanden hat. Das alte Marchen, dass diese Perlen nach dem Abbrennen der Alang-Alangfelder auf dem Erdboden gefunden werden, wurde selbstverstandlich auch von dem Hadschi vorgetragen 2).

1) Diese und andere Waffen sind ausführlich von M. Weber beschrieben worden. (Internat. Archiv f. Ethnographie Bd. III, Suppl. Leiden 1890, pag. 28 ff ).

2) Ebenso schleierhaft ist die Herkunft des Zinns, dem eine gleiche Entstehung zu-