Bucht eine abwartende Stellung einzunehmen.^Wir waren damit aber in eine Art Mausefalle gerathen, denn Wind und Strom hatten dermaassen zugenommen, dass es trotz wiederholter Anstrengungen jiicht gelang die Wogenmauer zu durchbrechen. So hiess es denn ausharren und sich inzvvischen einem, durch den glühenden Sonnenbrand in Verbindung mit der eigenthümlichen Schiffsatmosphare erzeugten Zustande zu überlassen, welcher nicht allzuweit von dem des Sturapfsinnes entfernt war.
Um die neunte Abendstunde schien das Meer ,etwas ruhiger geworden zu sein und von diesem gtlnstigen Umstande wurde der entsprechende Gebrauch gemacht. Noch einmal macht die Arrakflasche die Runde und alsdann greifen die Leute zu den Rudern. Alle Muskeln sind angespannt und unter dem gellenden Gesange des „Heleh, heleleleh", welcher jedes Commandowort überflüssig macht, geht es vorwarts. Aber bereits nahe dem felsigen Vorgebirge angelangt, kann die Prau der plötzlich verdoppelten Gewalt der Wogen nicht widerstehen und wird zurtlckgeschleudert. Dieser Misserfolg feuert die Ruderer aber nur noch mehr an und mit dem Einsetzen aller Krafte gelingt es der Brandung Herr zu werden. Das Kap ist gltlcklich umschifft, aber im fortwahrenden Kampfe mit dem Strome kommt das Schiff nur langsam vorwarts.
Der anbrechende Tag des 2oten December fand uns vor der Mündung des Nanga Mbawa. Da es hier keinen Landungsplatz gab, so wurde eine kurze Strecke zurückgerudert, worauf wir in eine kleine Bucht gelangten, in deren östlichen Theil der Nanga Bakeh sich ergiesst. (Tab. VIII, fig. 4). Oberhalb des Strandes, der vollstandig mit Geröllen *) bepflastert erscheint, liegen etwa ein Dutzend Berokprauen — kleine mit Auslegern versehene Boote — auf dem festen Lande. Unmittelbar dahinter öffnet sich das etwa i j Km. breite Thai des Bakeh. Im NO. gewahrt man den Kegel des G. Keo, welcher durch den steilen, hohen Rücken des G. Berebo halb verdeckt wird. Die Erfahrungen des gestrigen Tages gaben zu dem Beschlusse Veranlassung hier eine vorlaufige Unterbrechung der Fahrt eintreten zu lassen. Nachdem der Anker ausgeworfen war, gingen wir ans Land und trafen unmittelbar hinter dem Strande einige niedrige, höchst primitive Hütten an, die nicht als Wohnung, sondern lediglich den hier zu Markte kommenden Bergbewohnern als Unterschlupf dienen. Etwa 50 Schritt nördlich davon lassen wir uns
1) Bemerkenswerth ist, dass neben den zaklreichen Rollstiicken von Andesiten nnd Basalten, sich anch solche vorfanden, welche alteren Massengesteinen (Granit, Gabbro) angehören.