war noch ein Thorbogen , sowie Ueberbleibsel von Schiessscharten vorhanden. Den Boden bedeckten vulkanischer TuffundLapilli, jedenfallsProdukte des Berges, welcher den grössten Theil der Südhalfte der Insel einnimmt.
In die Wohnung des Chinesen zurtlckgekehrt wurde den dargebotenen Speisen, sovveit es der Hunger gebieterisch verlangte, zugesprochen und darauf der Rtlckmarsch nach Rekereko angetreten. In Folge der starken Brandung ging die Einschiffung mit Schwierigkeiten gepaart und widriger Wind und Strom waren die Ursache, dass ich erst des Abends um | 9 Uhr wieder in Ambugaga landete.
Die inzwischen behufs Erlangung einer Prau geführten Unterhandlungen hatten das günstige Resultat zur Folge gehabt, dass der Priester (Imam) die seinige für diese eine Fahrt gegen eine Vergütung von 250. abtrat. Derselbe steilte sich am folgenden Morgen in unserer Behausung ein, um abermals des Langen und Breiten über diesen Fall und andere Dinge zu schwatzen. Mit europaischen Verhaltnissen zeigte sich der Mann leidlich, d. h. für einen Endenesen besonders gut vertraut. Auch fehlte es ihm nicht an Unternehmungsgeist, wovon eine von ihm angelegte kleine Kaffeplantage Zeugniss ablegte. Dem gewöhnlichen Eingeborenen würde etwas Derartiges nicht einfallen, da er noch in demselben Jahre von der Aussaat ernten wiil und einen solchen Gefallen thun ihm die Kaffebohnen nicht. Von den ihm verliehenen Geistesgaben machte der Imam keinen guten Gebrauch, da er die Bevölkerung ausbeutete. Die theure, von ihm selbst beklagte Leidenschaft des Opiumrauchens, steilte freilich keine geringen Anforderungen an seinen Sackel. Geboren war er „3 Jahre vor der Beschiessung von Endeh", demnach im Jahre 1835.
In der Mittagsstunde wurde die Prau unter grossem Halloh von etwa 100 Menschen ins Wasser geschoben. Der Küster der Moschee erhielt für das Zusammentrommeln dieser Leute den tarifmassigen Gulden. Damit war aber die alte Galeere noch nicht seeklar. Zunachst mussten wenigstens die argsten Lecke verstopft, sodann Steine als Ballast zusammengelesen und endlich Wasserkübel, Ruder und Segel herbeigeschafft werden. Eine weitere Aufgabe bestand noch darin das nöthige Schififsvolk anzuwerben, was dank der freundlichen Vermittelung des Herrn Brugman keine besonderen Schwierigkeiten verursachte. Diese 10 Ruderer bekamen jeder 5 fl. für die Fahrt, nebst freier Verpflegung, der Anakoda ')
1) Anakoda nennt sich ein Schiffsführer, wenn er gewohnt ist mit einem Antheile an der Ladung zu fahren, sonst heisst ein solcher Djuragan.
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