inedaner sind, so halten sie auc'n keine Schweine, die den Unrath zu vertilgen im Stande sind. Die Kampongs sind aus diesem Grunde ausserst schmutzig. Einzig in seiner Art ist jedoch das Bild, welches sich dem Beschauer darbietet, wenn er in der Morgenfrühe sich dem Strande nahert. Zu Hunderten hoeken hier die Endenesen nieder, um ihre Bedtlrfnisse zu befriedigen, wobei decenter Weise die unteren Körpertheile aurch den Sarong verhtlllt werden. Erst wenn die Fluth die hinterlassenen Spuren menschlicher Verdauungsthatigkeit hinweggesptllt hat, ist der Strand wieder passirbar. Im Uebrigen widmet die Bevölkerung sich mit Vorliebe dem Nichtsthun. Zu dem wenig bedeutenden und im Wesentlichen auf die Maiskultur beschrankten Ackerbau werden der Hauptsache nach Sklaven verwendet, wahrend die von Sklavinnen verfertigten Baumwollengewebe eine weitere Erwerbsquelle darstellen. Trotz des grossen Fischreichthums der Bai geschieht der Fang nur mittelst kleiner Wurfnetze , die vom Strande aus geworfen werden und mithin ein ganz unbedeutendes Ertragniss liefern. Als grösster Handelsplatz auf der Insel Flores, entbehrt Endeh nicht einer gewissen Bedeutung, doch darf man sich davon keine übertriebenen Vorstellungen machen, denn ein Gesammtumsatz von 100.000 Gulden besagt doch auf eine Bevölkerung von etwa 15000 Seelen nicht allzuviel, besonders wenn man bedenkt, dass der eigentliche Gewinn nur an den Handen weniger Personen kleben bleibt. Ausser dem Handel an den verschiedenen Platzen der Sildktlste von Flores, findet vor allen Dingen ein reger Verkehr mit Singapore statt, welches fast sammtliche europaische Artikel, wie Eisenwaaren, Bauwollenzeuge, Gewehre, Pulver u. s. w. liefert, von der Insel Bali wird hauptsachlich Reis eingeführt. Ein besonders lebhafter Verkehr findet mit der Insel Sumba statt. Der staunenswerthe Ueberfluss an Cocospalmen, deren jeder Endenese, ja selbst Sklaven ihr eigen nennen, schützt vor dem dringendsten Hunger '). Die fast ideale Bedürfnisslosigkeit bildet auch keinen Hemmschuh für die Arbeitsscheue. In Falie der Noth kann Einer sich noch immer als Ruderer auf einer Prau verdingen, worauf die, allerdings auf mtlhsame Weise erworbenen Gulden, lange Zeit für den Unterhalt einer

1) Kin Endenese verzehrt im Durchschnitte taglich 3 Cocosniisse. Rechnet man unter Berücksiehtigung der kleinen Kinder, sowie der Greise nur eine Coeosnuss auf den Kopf der Bevölkerung, so macht dies im Jahre bereits 5,475,000 Cocosniisse. Erwagt man ferner, dass einige Hunderttausende dieser Früchte nach Sumba und dass endlich reichlich 10,000 Pikul Copra ausgeführt werden, so ist man einigermaassen im Stande, sich eine Vorstellung von der Anzahl Cocospalmen zu machen, welche auf dieser kleinen Haitiinsel gedeihen. Eine Cocospalme liefert im Dnrchschnitt 50 Früchte im Jahre.