sind mit gelbem Schwefel bekleidet. In minder heftiger Weise sind Solfataren an verschiedenen Punkten des Steilabsturzes thatig, selbst noch nahe dem Strande brechen sie aus den Conglomeraten hervor. Jetzt ist endlich der Berg umschifft und wir fahren in die schone Bai von Endeh ein, im Westen erscheint in ihrer ganzen Ausdehnung Nusa (Eiland) Endeh. Doch es ist schon spat geworden, und da es gilt Endeh noch vor Einbruch der Nacht zu erreichen, so erhalten die Ruderer zur Anfeuerung eine Extraration des geliebten Arraks, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Die inzwischen aufgezogenen dunklen, schweren Wolken hinderten Weber nicht daran in dem kleinen, der Prau angehangten Canoe (Sampang) voranzueilen, um womöglich eine Wohnung ausfindig zu machen. Als denn endlich das Fahrzeug des Nachmittags um t!1 6 Uhr vor dem Kampong Ambugaga (Ambogaga) anlangte, war es eine freudige Ueberraschung zu vernehmen _ dass nicht allein eine aufnahmebereite Statte gefunden worden war, sondern auch dass diese nicht die Htltte eines Eingeborenen sei. Der Posthalter Herr F. A. Brugman hatte freundlichst gestattet, dass das seit einigen Jahren verlassene Haus eines früheren Kaufmannes in Makassar bezogen wurde und diesem glücklichen Umstande konnte auch die Thatsache, dass das Gebaude bereits zur Halfte von Termiten verzehrt worden war, keinen Abbruch thun. Es war bereits dunkel geworden, als das letzte Gepackstück seinen Weg in die am Strande gelegene Wohnung gefunden hatte.
Endeh dehnt sich langs der Bucht aus und stellt einen zusammenhangenden Complex von 20 Kampongs dar, welche derart in einander verfliessen, dass der Fremde nicht im Stande ist, die Grenzen, welche die einzelnen Ortschaften trennen, zu unterscheiden. Jeder Kampong wird von einem Ata-Ngae verwaltet, wahrend das gesammte Gebiet von Endeh (Tab. VII, fig. 3), zu welchem ausser diesem Ktlstenstriche noch Nusa Endeh gehort, von einem Radja regiert wird, welcher jedoch nur eine Scheinherrschaft ausübt und auf der erwahnten Insel residirt'). Die Endenesen sind zweifellos der widerlichste Menschenschlag, den ich auf der ganzen Reise kennen lernte. Ursprtlnglich Makassaren und Buginesen, haben sich diese allmahlich mit der einheimischen Bevölkerung vermengt und, wie dies so haufig vorkommt, hat die so entstandene Mischung die Annahme der schlechten Eigenschaften beider Rassen bewirkt. Da die Endenesen Moham-
1) Nahere Angaben über diese Verh'altnisse finden sich in dem vortrefflichen Aufsatze von S. Roos. Iets over Endeh, (Tijdschr. v. Ind. Taal-, Land- en Volkenk. XXXV, 1877, p. 485 ff.).