Nachdem noch einige Packchen von dem im Voraus gekochten Reis als Abendbrot verzehrt worden waren, ging es hinab in den Bauch des Schiffes, wo , trotz ftlrchterlicher Enge, die ersehnte Nachtruhe bald gefunden wurde.
Als ich mit dem Tagen des folgenden Morgens aus dem Schiffsraume emporkroch, lag im Westen, der einer Warte gleich in das Meer weit vorspringende Gunung Ija *) nur wenige Meilen entfernt vor uns. Dieser Berg bildet den Abschluss der sich zungenförmig vorschiebenden Halbinsel Endeh (Tab. VII, fig. 2). Auf ihn folgt nach Norden der die Halbinsel durchquerende Rtlcken des G. Roodja und endlich, die Gestalt eines abgestumpften Kegels darstellend, der G. Pui {G. Medja). Wahrend der Nacht hatte sich ein frischer Landwind eingestellt, der dem Vorwartskommen erheblichen Vorschub geleistet hatte. Unsere Hoffnung binnen weniger Stunden den G. Ija umschiffen zu können, erwies sich leider als eine trtlgerische. Der Wind hatte bereits in den ersten Vormittagsstunden nachgelassen und eine starke, westliche Meeresströmung trieb das Boot sogar zurück. Sobald sich nur ein leises Ltlftchen regte, ward das im Verhaltniss zum Schiffe riesengrosse Segel aufgewunden, aber erst als die Mannschaft sich dazu bequemte wieder die Ruder zu ergreifen, war ein merkliches Vorwartskommen zu verspüren. In der dritten Nachmittagsstunde gelangten wir endlich in die unmittelbare Nahe des unablassig rauchenden G. Ija. Die ausgefurchten Abhange des Kraterberges sind kahl, nur vereinzelte grüne Fleckchen deuten darauf hin, dass dürftiges Buschwerk dort sein Leben fristet. Hier und da treten nackte, schroff absttirzende Lavafelsen hervor, einer derselben, Teriiambu genannt, springt vorgebirgsartig ins Meer vor. An dem Südabfalle bietet der Vulkan einen wüsten Anblick dar. Ein Theil des Kraterrandes ist abgebrochen, die unaufhörlich an dem Leibe des Berges nagende Brandung hatte das Absttlrzen eines betrachtlichen Theiles desselben veranlasst. Klar traten die regelmassigen Tuff- und Conglomeratschichten, aus welchen der G. Ija sich im Wesentlichen aufbaut, hervor, wahrend die ab und zu dazwischen eingezwangten Lavafelsen dem Ganzen ein festeres Geftlge verleihen. Machtige Dampfmassen entsteigen dem oberen Kraterrande, die Wande
1) Derselbe flndet sich auf sammtlichen Karton als Gunung Api d. i. Feuerberg, angegeben und ist bei dc ., Malayen nur unter diesem Namen bekannt. In der Landessprache dagegen, also bei den Endenesen, heisst derselbe G. Ija, was gleichfalls Feuerberg bedeutet. Da es im Indischen Archipel eine Anzahl von Bergen giebt, die den Namen G. Api fiihren, so empfiehlt es sich zur Vermeidung von Verwechslungen den einheimischen Namen wenigstens neben dem aUgemein gebrauclilichen mit unzuführen.