nicht langer Zeit, hier am Strande lagerte: Andesit-Gerölle und schwarzer Titaneisen-haltiger Sand, Muscheln und Korallen sind zu einer compakten Masse zusammengebacken. Aber die See hasst ihr eigenes Gebilde und Woge auf Woge prallt gegen diese eigenartigen Felsmassen, um deren Vernichtung herbeizuführen. In Folge des ungleichartigen Widerstandes, welchen die Bestandtheile entgegensetzen, entstehen groteske Gebilde, die in der Gestalt von Riesenfingern und Zahnwurzeln tlber dem Riff emporragen.
Der gte December fiel auf einen Sonntag. Es war zweifellos, dass die Theilnahme an dem Kirchgange einen moralischen Eindruck auf die Bevölkerung machen wtlrde, wahrend andererseits die Beobachtung der Andachtstlbungen der Eingeborenen einiges Interesse beanspruchen durfte. Ftlr uns waren vorn im linken Schiffe Sttlhle aufgestellt worden, welchen Vorzuges nur noch der hinter uns mit seinem Jüngsten sitzende Radja theilhaftig wurde. Die übrige Gemeinde hoekte auf den Matten, mit welchen der Fussboden bedeckt war; zur Rechten die Frauen mit den Kindern, zur Linken die Manner, wahrend das Mittelschiff frei blieb. Lautlose Stille herrschte wahrend des ganzen Gottesdienstes, nur einmal fand ein kleines Intermezzo statt, indem ein kleiner reizender, nackter Junge von noch nicht 2 Jahren bis nahe an den Altar herantrippelte, um die dort aufgestellten Herrlichkeiten, sowie das prachtige Messgewand des Geistlichen zu bewundern. Nach der Messe fand Communion statt und hierauf folgte die Predigt. Pastor le Cocq d'Armandville setzte sich ins Mittelschiff und in einfacher, von Herzen kommender Rede — von der wir selbstverstandlich kein Wort verstanden — wendete er sich an seine Beichtkinder. Bei dem Anschauen des Bildes, welches sich den Blieken darbot, konnte man versucht werden an Christus zu denken, wie er zu dem Volke spricht. Und sowie man es auf Gemalden" dargestellt findet, fehlten ja auch hier die Kinder nicht, welche noch nicht ganz Andacht waren, sondern sich auf dem Boden herumwalzten , mit Perlenschnüren spielten oder sich sonst die Zeit vertrieben.
Nach Beendigung des Gottesdienstes zerstreute sich die für ihre Verhaltnisse festlich gekleidete Bevölkerung, wahrend der Radja und seine Hauptlinge sich in dem Pastorate einstellten, um dort Kaffe zu trinken. Mit diesem Brauche wird der Zweck verbunden Nachrichten über die in den verschiedenen Dorfschaften herschenden Zustande zu erkunden und zugleich etwaige Streitereien auf friedliche Weise zum Austrage zu bringen. In weitem Kreise umstanden Manner und Knaben das Pfarrhaus und als Weber begann mit einigen derselben Handelsbeziehungen anzuknüpfen,