Tief schneidet sie ins Land ein und nur ein schmaler Landstreifen von etwa 10 Km. Breite trennt sie von dem Indischen Ocean. In Folge ihrer N-SDirection lauft sie den meisten Meeresengen, welche die kleinen SundaInseln von einander trennen, parallel und gehort somit demselben — jüngeren — Spaltensysteme an. Im Osten des Ortes Bijna, aber nahe der Westküste der Bai gelegen , ragt die kleine Insel Kambing hervor, welche wir noch naher kennen lernen sollten.

Nachdem der Dampfer sich am folgenden Morgen einen passenderen Ankerplatz ausgesucht hatte, begaben wir uns an den Strand. Es war gerade Ebbezeit und somit die Landung mit einigen Umstandlichkeiten verknüpft, da die Bucht einer allmahlichen Verschlammung entgegengeht. An der Mündung des Flusses von Bima betraten wir ein erbarmliches, von sog. inlandischen Christen bewohntes Dorf, von wo aus der Weg über einen Damrn führt, welcher den Fluss von den links liegenden Salzgarten trennt. Bald gelangt man an dem Fort vorbei und fast unmittelbar dahinter befindet sich die Wohnung des Controleurs. Damit hatten wir zugleich das kleine, nur wenige Hektaren grosse Gebiet durchwandert, welches unter direkter Niederlandicher Oberhoheit steht. Die Lage ist jedoch eine günstige, da das in dieser Thalebene liegende Fort den Zugang zu der Residenz des Sultans beherrscht. Die augenblicklich aus 12 Mann und einem Sergeanten bestehende Besatzung dient eigentlich nur als Decoration. Der Controleur Herr J. W. Meerburg war leider aui einer Dienstreise nach Sangar begriffen und damit uns zugleich die Gelegenheit versagt das Schreiben an den Sultan loszuwerden, denn die Ueberreichung darf dem Adat, d. i. das Herkommen, gemass ausschliesslich durch die Vermittelung des Regierungsvertreters stattfinden. Einige Dorfhauptlinge, welche citirt wurden, verstanden sich nach vielem Hinund Herreden endlich dazu eine Prau dem Controleur nachsenden zu lassen, um einen von Weber in aller Eile verfassten Hülferufzuübergeben.

Hierauf gingen wir an Bord zurück, um uns alsogleich nach Pulu Kambing übersetzen zu lassen. Diese Insel ist etwa 1 Km. lang und wird durch eine Einschnürung in zwei Theile getheilt. Der südliche, breitere wird von einem 60—Som. hohen Hagel gekrönt, der nach S. schroff in die Bai abfallt. Dtlrres Gras bedeckt die Abhange, auf denen sparlicher Baumwuchs gedeiht. Nur Ziegen finden hier Nahrung und ihnen hat das kleine Eiland auch seinen Namen zu danken. An dem Aufbau desselben betheiligen sich ausschliesslich grobe Conglomerate eines meist vitrophyren Augit-Andesits. Durch die Gewalt der Wellen wird langs des Strandes das Cement herausgewaschen und höckerartig ragen