sache, dass keine Korallenriffe vorhanden sind, durch die der Tjenrana seinen Weg gefunden. Es sind aber die Korallenriffe ein ganz neben.sa.chliches Moment, da jeder andere Uferwall und jedes Küstengebirge ihre Rolle übernehmen können; auch sind die Korallenriffe von mir nur dort angeführt, wo von der Bildung der Seen auf Celebes im Allgemeinen gesprochen wird, und zwar in einer solchen Fassung des Satzes, dass jeder Deutsch verstehende Leser die Nebensachlichkeit der Riffe sofort erkennen muss >). Dort abèr, wo die Bildung der Seen von Sidenreng und Tempe im Speciellen behandelt wird 2), ist überhaupt von Korallenriffen gar keine Rede; es wird dort sogar die Vermuthung ausgesprochen, dass die Formation, welche Wichmann als Neogen bezeichnet und aus der die Callianassa Dijki Mart. abkünftig ist, „eine altquartare oder jungtertiaere, in der vormaligen Ktlstenlinie gelegene Bildung" sei. Diese Vermuthung hat sich ferner nach Obigem als völlig richtig erwiesen, sowie auch die Wichmann'sche Benennung „Neogen" mit meiner Altersbestimmung zusammentrifft.
Auch gegen die von mir hervorgehobene Analogie in der Lage des Sees von Limbotto einerseits und derjenigen von Sidenreng und Tempe andererseits führt Wichmann Gründe an, welche mit der oben entwickelten theoretischen Betrachtung nichts zu schaffen haben; er sagt, dass die Ablagerungen des Beckens von Limbotto auf Granit ruhen, dass vom Tondano-See Obsidian und Basalt bekannt seien, wahrend die „Lagerungsverhaltnisse" der Seen von Sidenreng und Tempe wiederum andere sind. Ich sprach aber überhaupt nicht von geognostischen „Lagerungsverhaltnissen", sondern von der „Lage" der Seen, von „Wasserbecken, welche in ganz ahnlicher Weise einen Fluss zum Meere entsenden". Niemand wird bestreiten, dass auch allen den oben erwahnten, westindischen Seen die gleiche Lage zukommt, und doch sind auch hier naturgemass die Lagerungsverhaltnisse sehr wechselnde; denn die Binnenseen von Curagao liegen theils im Diabas theils in cretaceïschen Sedimenten, die von Bonaire wiederum in den beiden genannten Formationen und ausserdem noch in Glimmerporphyriten und Tuffen, das trockengelegte Becken an der Nordecke von Aruba in Quarzdiorit.
Nach alledem finde ich in den Wichmann'schen Mittheilungen über die Geologie von Celebes nicht nur keinen Gegenbeweis gegen irgend eine der von mir angestellten, theoretischen Betrachtungen über die Entstehung
1) 1. c. pag. 276.
2) 1. c. pag. 264 u. 265.