Meeres gestalteten sich dann die Canale zu Flüssen um, die sich mehr und mehr verlangerten, in dem Maasse, wie die Verschiebung der Strand-

linie vorrückte" 1).

Prüfen wir, in wie weit eine solche Betrachtung mit den Beobachtungen Wichmanns vereinbar ist, und hieftir vor allem die beiden Profile, welche auf Seite 958 und 961 vom Verfasser gegeben sind. Der letztgenannte Durchschnitt, von der Makassar-Strasse bis zum Golfe von Boni, liefert uns zunachst in jeder Einzelheit ein Analogon zu dem oben gegebenen Schema: Die aus Andesit aufgebauten Höhen im Westen von Sidenreng entsprechen dem tf'des Schemas, die neogenen Ablagerungen im Osten von Tempe dem b, das Alluvium, welches sich zwischen hier und dem Golfe von Boni ausdehnt, der schiefen Ebene i k. Es geht ferner aus dem erstgenannten Profile 2) hervor, dass das Meer früher die als Neogen bezeichneten Bildungen sowohl im Westen als im Osten muss bespült haben, dass also diese Bildungen wirklich ein altes Küstengebirge sind. Denn entsprechend dem Punkte d meines Schemas findet sich am inneren Abhange des neogenen Gebirges bei Tempe eine Austernbank (b Wichmanns), und da dieser Punkt höher liegt als Tempe, und somit höher als das ganze Flachland im Osten der neogenen Formation, so folgt daraus, dass dies Flachland noch nicht bestand zur Zeit, als die Austernbank am inneren Abhange des Gebirges von Tempe sich bildete. Der Tjenrana bestand somit auch nicht zur Zeit des alteren Pleistocaen, in welche Zeit Wichmann die Bildung der Austernbank verlegt3); er konnte erst entstehen, nachdem das Meer sich zurückgezogen, und muss, entsprechend der theoretischen Betrachtung, seinen Lauf allmahlig wahrend der Hebung des Landes verlangert haben. Die einzige Bestatigung, welche noch für die uneingeschrankte Gültigkeit meiner Hypothese beizubringen ist, besteht darin, dass der Ort, an dem der Minralang (im Unterlaufe Tjenrana genannt) die Bergkette von Tempe durchbricht, derselbe sei, an dem sich früher der Verbindungscanal zwischen dem offenen Meere und den Becken von Sidenreng und Tempe befand; aber ein Jeder wird zugeben, dass diese Annahme von vornherein die meiste Wahrscheinlichkeit für sich hat, um so mehr als nichts bekannt ist, was gegen sie angeführt werden könnte.

Wichmann bestreitet nun meine Erklarung lediglich auf Grund der That-

1) 1. c. pag. 276.

2) 'Wichmann, 1. c. pag. 958.

3) 1. c. pag. 959.