standige Verbindung mit dem Oceane. Letztere wird bei der typischen Ausbildung der Binnenseen durch einen kurzen Canal hergestellt, welcher einer alten Einschartung in quartaren Korallenriffen entspricht, Das Profil eines derartigen Binnensees lasst sich also in beistehender Weise schema¬

tisch vorstellen, wobei a das Innere der Insel bedeutet, b das Küstengebirge oder den Uferwall, cd den Spiegel des Sees, eƒ den Spiegel des Oceans, de die Verbindung zwischen beiden. Zieht sich nun bei negativer Strandverschiebung, oder bei Hebung des Landes, das Meer aus der Depression hinter dem Ktlstengebirge zurtlck, und erhalt der Binnensee keine Zufuhr von Süsswasser, so muss er selbstredend austrocknen, und hiefür fanden sich in West-Indien ebenfalls Beispiele

Anders gestalten sich aber die Verhaltnisse, falls dem Binnensee nach der stattgehabten Hebung und Ablösung vom Oceane grössere Mengen fliessenden Wassers zugeführt werden; der See bleibt alsdann bestehen (g- h), aber er muss allmahlig ausgesüsst werden, und das fliessende Wasser wird seinen natürlichen Ausweg zum Oceane dort finden, wo früher der Verbindungscanal bestand (h t). Nach der Auffassung Van Schelle's ist auf diese Weise auch die Bildung des Sees von Limbotto auf Celebes zu erklaren; er betrachtet letzteren als Ueberrest eines alten Busens, welcher nur durch eine schmale Strasse mit dem Golfe von Tomini verbunden war, und zwar dort, wo jetzt der Fluss von Gorontalo fliesst2).

Lagert sich ferner dem Küstengebirge ein flacher Meeresboden vor, so gentigt eine weitere, geringe Hebung des Landes, um letzteren in ein Flachland umzugestalten, und der Fluss, welcher anfangs, durch die alte Einschartung des Küstengebirges hindurch, sich bei i direkt ins Meer ergiessen konnte, wird jetzt genöthigt, das neu entstandene Flachland (ik) zu durchlaufen. Die Verlangerung des Flusslaufes nach der Seeseite hin muss gleichen Schritt mit der Trockenlegung des alten, flachen Meeresbodens halten.

Das ist die theoretische Betrachtung, welche ich, allerdings wesentlich verkürzt, über Seen und Flüsse von Celebes anstellte, und welche im Besonderen ihren Ausdruck in dem Satze findet: „Beim Zurückzuge des

1) Reise nach West-Indien 1. c. pag. 121.

2) Martin, Kei-Insein 1. c. pag. 275.