Aber Amboina steht in dieser Hinsicht garnicht allein da. So braucht nur an das heftige Beben vom 23 Marz 1839, das sich über Birma und die Küste von Arakan, ausdehnte, erinnert zu werden. Es entstanden an verschiedenen Stellen Spalten und Klüfte von 10—20 Fuss Breite, aus denen sich grosse Mengen von Wasser und einem grauen Schlamm, der Schwefelgestank verbreitete, ergossen ). Und Nichts als ein ganz ahnliches Ereigniss steilte der sogenannte Ausbruch des Wawani am 17 Februar 1674 dar.
Man könnte damit diese Angelegenheit für abgethan erachten, ware es nicht, dass ganz neuerdings K. Martin sich dahin ausgesprochen hatte, dass trotz alledem eine Eruption stattgefunden habe2). Nach einer Begründung dieses Urtheils sieht man sich nicht allein vergeblich urn, sondern es wird sogar zugestanden, „dass die Eruption selbst nicht beschrieben wurde." Dieser Umstand wird aber damit entschuldigt, dass dieselbe nach Eintritt der Dunkelheit statt hatte und dass die schrecklichen Wirkungen des Erd- und Seebebens dem Berichterstatter als das Wichtigste erschienen. Derartige Muthmassungen müssen alsdann die Grundlage für eine Hypothese abgeben, deren Beleuchtung weiter unten erfolgen wird. An dieser Stelle müssen wir uns darauf beschranken die ganzliche Haltlosigkeit jener Muthmassungen darzuthun. Es herrschte an dem bewussten Abend gar keine Dunkelheit, sondern man erfreute sich, wie ausdrücklich hervorgehoben wird, hellen Mondenscheines 3) und der bedeutet in den Tropen doch
1) Eld. E. Kincaird. Great Earthquakes in Burmah. Americ. Journ. ot bc.
XXXVIII. 1840 p. 285.
T. J. Newbold. Political and statistical account of the Bntish Settlements in the
Straits of Malakka. London 1839, p. 467-
2) Reisen in den Molukken. Geolog. Theil. Lief 1. Leiden 1897, p. 52.
3) Vollmond war am 20 Februar, also nur 3 Tage spater, zufolge der von raeinem Collegen J. A. C, Oudemans freundlichst ausgeführten Berechnung.