neu oder praeformierten CH2O einer Pastille zu bestimmen, sondern den pharmakologisch wirksamen freien Formaldehyd einer Formaldehyd resp. Trioxymethylenpastille deren Zusammensetzung Fabrikgeheimnis ist.
2. Die vuil! Kritiker vorgeschlagenen bekannten Méthoden kommen für unseren Fall meistens nicht in Betracht; schon allein darum nicht, weil die Eingriffe wahrend der Analyse zu tiefgehend sind. Möglicherweise liefert aber die vorgeschlagene kolorimetrische Bestimmung (Pharm. Weekbl. 1921, No. 45, Seite 1468) brauchbare Resultate. Pastillenzusatze wie Traganth oder Amylum bewirken aber trotz Filtration eine storende Trübung. Dies würde den Farbenvergleich mit der Yergleichslösung von bekannter Konzentration an CFLO storen. 3. Herr I. M. Ko 11 ho f f wamt vor meiner unnötigen, umstandlichen Methode und schlagt einfachere Bestimmungsmethoden vor, deren Wahl aber, wie er selbst sagt, vonden Umstanden abhangt. Bei Anwendung der praktischen jodometrischen Méthode nach R o m ij n muss der Kritiker die Pastille unbekannter Zusammensetzung vorerst eingehend und zeitraubend qualitativ untersuchen ob Sacchar. alb. oder Sacchar. lact., ob Menthol und aetherische Oele (Verbindungen mit Kohlenstoffdoppelbindungen), etc. vorliegen urn dann auf Grund der Analyse die jodometrische Bestimmung anwenden zu dürfen. Diese qualitative Voruntersuchung fallt bei meiner Methode weg. Ich arbeite bei Bluttemperatur unter schonendem Eingriff auf die Pastille, ohne Sauren oder Alkali und bestimme direkt den freien, pharmakologisch wirksamen Formaldehyd. 4. Zur annahernden Beurteilung des therapeutische!! Wertes einer Formaldehyd (resp. Trioxymethylen) -Pastille sind die bisherigen gebrauchlichen Methoden des Analytikers so gut wie wertlos, denn nur der chemisch vorhandene Aldehyd, nicht aber der pharmakologisch wirksame OH2O wird bestimmt. Meine Analysenresultate verschiedener Formaldehydpraeparate entsprechen dagegen den kllnischen Erfahrungen. 5. Selbstverstandlich habe ich dort, wo es möglich war, die vorzügliche Methode von R om ij n angewendet, z. BI bei meiner Untersuchung über den Einflusz von gemischten Mundspeichel auf Trioxymethylen der Fabrik „Siegfried”. Bei diesem Handelsprodukt konnte jodometrisch festgestellt werden, dass nur etwa die Halfte des im Kondensationsprodukt vorhandenen Formaldehydes pharmakologisch wirksam gemacht wurde. 6. Ich bedaure, dass Herr Ko 11 ho f f sich nicht zuvor die IMlühe genommen hat, meine Originalarbeit eimzusehen und seine Kritik nur auf Grund des auf pag. dieser Zeitschrift stekenden Referates verfasst hat. In diesem Falie ware vermutlich seine Kritik ungeschrieben geblieben. Basel, 31. 111. ’26. ERNST ISELIN,
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