Salvarsan oder Quecksilber vom militar=dienstiichenarztlichen und ökonomischen Standpunkt aus.
VON
Dr. ALFRED FLHISCHNER.
Tjimahi.
Die Salvarsan-tlierapie bei Sypliilis wurde bis nun vom militar-arztlichen, dienstliclien und ökonomischen Standpunkte aus nur recht stiefmütterlich behandelt, trotzdem gerade die venerisclien Krankheiten im Heere einen colossalen Percentsatz ausmaclien.
Laut Statistik für das niederlandisck-indische Heer vom Jahre 1911—die neueste, die voriiegt — betrug die mittlere Armeestarke 33.623 Mann. Davon standen in Hospitalverpflegung 27.940 Mann, uamlich 14.158 Europaer und 13.782 Inlander.
An venerisclien Krankheiten wurden behandelt 7768 Mann; 5552 Europaer und 2216 Inlander. (Unter „venerische Erkrankungen" sind Syphilis aller Stadiën, Ulcus molle, acute und recidivierende Qonorrhoe gemeint, wahrend ich unter die Rubrik „Syphilis" auch Ulcus molle mitzahle, da die Erfahrung gelehrt liat, dass den meisten Fallen von Ulcus molle secuudare Lues-erscheinungen folgen, das heisst, dass der weiche Schanker induriert, aber die einmal eingesetzte Diagnose aus hier nicht zu erörternden Giiinden nicht abgeandert werden darf, oder dass es sicli um tertiare Erscheinungen handelt). Für Syphilis allein bekommeii wir die folgenden Zalilen: 3708 Mann, d.h. 2934 Europaer, 774 Inlander.
Die naclist haufigsten Erkrankungen sind Malaria und Diarrhoe-Enteritis.