Mesenterialdrtisenvereiterungen, in 2 Fallen Nierenabscess. Aucli Kübo fand unter 9 obducierten Dysenteriekranken eine Perforation am Blinddarm. Bunting, Loison beschreiben Lungenabscess als Komplikation, Flu Vereiterung niesenterialer Drüsen; Legrand stellt ans der Literatur 45 Falie von Hirnabscess zusammen, die alle tödlicli verliefen. Kiewiet de Jonge erwahut einen Fall, kompliziert mit Periproktitis. Dr. Lentz, Kiewiet de Jonge berichten über je einen perityphlitischen Amoebenabscess, der nnter konservativer Behandlung zur Heilung kam, Marschall über einen Fall von Amoebendysenterie, der infolge Darmblutung letal verlief. Parotitis als Komplikation (eigene Beobachtung): Bei einem ungefahr 15 Jahre alten Atjeher, der, soweit zu eruieren war, sclion einige Monate an Dysenterie litt, kam es im kachektischen Stadium zur Vereiterung beider Parotiden; nach einer Incision stiesz sich die nekrotische Parotis ab; der Kranke genas. Im Parotis-Eiter konuten bei melirfacher Untersuchung keine Amoeben gefunden werden.
Es besteht ein scheinbarer Widerspruch. dass der ulceiöse Darmprocess so liaufig zu Leber-Abscess fülirt, dass nicht das Naherliegende, die Darmperforation, im Vordergrunde chirurgischeii Handelns stelit. Die Ursache, dass das dysenterische Ulcus im Vergleiche zu ulcerösen Processen des Appendix so wenig Tendenz zur Perforation zeigt, scheint im wesentlichen in zwei Gründeu zu liegen:
1. die Form und Ausbreitung des Ulcus dysentericum. Scheube schreibt: In dem von Amoeben invadierten, submuköseu Gewebe bilden sich kleine Infiltrationen, die sich makroskopisch als stecknadelkopfgrosse Flecke mit gelblichem Zentrum und scharfer, rother Aussenlinie darstellen. Indein die Infiltrationen zerfallen, kommt es zur Bildung von kleinen, galleitig aussehenden, Eiter enthaltenden Hohlraumen. Die Schleimhaut wird eist sekundar und in geringerer Ausdehnuug mit in den Process hineingezogen, sodass typischerweise Geschwüre mit unterminierten Randern entstehen. Diese können