Am 8. III. ist das Oedetn soweit abgeschwolleii, dass das Auge genauer inspiciert werden kann. Cornea diffus getrübt, arn oberen Rand exnlceriert; Conjunctiva palpebrarum et bulbi düster blaurot, Cheniósis. Visus auf Erkennen von licht und dunkel herabgesetzt.

Patiënt febricitiert leiclit bis 37.8°C.

9. III. Uicns wird grösser und niinmt bereits den oberen Rand der Cornea fast ganz ein.

11. III. Patiënt wird das erste mal gedampft. Starke Schmerz-

empfindung, leichte blutige Ausscliwitzung aus der Conjunctiva.

12. III. Scliwellung und Röthe der Conjunctiva viel minder;

Auge kann gut geöffnet werden. Ulcus nicht grösser geworden.

15. III. Scliwellung und Röthe beinahe geschwunden; Ulcus etwas kleiner geworden, Oberflache spiegelnd, Cornea nur mehr wenig getrübt.

18. III. Keine Sekretion, Scliwellung und Röthe der Conjunctiven vollstandig geschwunden, Praeparate frei von Gonococcen.

20. III. Controllpraeparate erweisen sicli wieder frei von Gonococcen. Cornea vollstandig aufgehellt; Ulcus in voller Genesung.

22. III. Ulcus beinah genesen, Au'fhören der Behandluiig mit Dampf.

Resumierend, finden wir bei einem sehr schweren Fall von Ophtalmoblennorrhoea gonorrhoica mit Ulcus corneae innerhalb circa einer Woche eine fast vollstandige Herstellung ad integrum, ins besondere völlige Aufhellung der Cornea, ein Erfolg, der es berechtigt erscheinen lasst, zur Nachprüfung dieses Verfahrens an einem grosseren Materiale aufzufordern.

Zum Schlusse will icli noch der angenehmen Pflicht mich entledigen, ineinem Chef, Major A. Kolthoff, für seine freundliche Unterstützung meinen besten Dank zu sagen.