fiine neue Behaiidluiigsmethode der „Blennorrhoea gonorrhoica" nach Prof. Goldzieher,

von

Dr. ALFRHl) FLHISCHNER.

{Off. v. Gez. 2de kl.)

Wenn Fuchs in seinem bekannten Lehrbuch der Augenlieilkunde darauf hinweist, dass „die gefürchteste Komplication „der acuten Blennorrhoe die Erkrankuiig der Hornhaut „ist, durcli welche in vielen Fallen unheiibare Erblindung „herbei geführt wird"— wenn ferner in Betracht gezogen wird, dass lant statistischen Angaben europaischer Blindenbewahranstalten in circa 25% «"er Erblindungen Blennorrhoe die Ursaclie derselben ist—bei uns liier in Niederl. Indien ist gewiss derselbe, wenn kein grösserer Procentsatz anzunehmen,— so wird man es begreiflich finden, dass jede neue Methode, diese für das Volkswohl so gefajirliche Krankheit zu bekampfen, nachgeprüft zu werden verdient, umso melir, als Fuchs loco citato resigniert meint: „in sehr schweren „Fallen erweist sicli jede Therapie als unmachtig.

Mit Freude ergriff ich deshalb die Qelegenheit, eine von Prof. Goldzieher in der Wienerklinischen Wochenschrift n° 47 ex 1911 angegebene neue Behandlungsmethode der Blennorrhoea gonorrhoica bei einem sicli mir darbietenden Falie anzuwenden und nun, da sich die gehegten Hoffnungen erfüllten, diese Heilniethode zur weitei en Nachprüfung und Nachahmung zu empfehlen.

Im Nachfolgenden will ich die von Prof. Goldzieher empfohlene Beliandlung beschreiben.

Ausgehend von der Thatsache, dass der Gonococcus nur verhaltnismassig niedrige Temperaturen (bis ca. 45°C) vertragt, höhere Warmegrade aber ihn bereits abtöten, ferner dass der Gonococcus sich in der Augenschleimhaut allein in der obersten Schicht vorfindet, glaubte Prof.