noch andere Erscheinungen des gesteigerten intrakraniellen Druckes waren aufzufinden. Die periodischen Temperatursteigerungen und die siclitliche Abmagerung spraclien allerdings für einen schubweise fortschreitenden Process, waren aber doch ungenügend und zu isoliert um ihn grade im Gehirn lokalisieren zu können. Die Möglichkeit eines Blutergusses in dem linken Stirnlappen war ja trotz derjugend des Pat. nicht ausgeschlossen, man würde aber daneben auch andere Erscheinungen, z. B. die so haufig vorkommenden Paresien des Facialis und der Extremitaten, etc. vorfinden inüssen; ausserdem dürfte der Process einer Regression unterliegen, die — wahrend des langen Aufenthaltes im Hospital — sich auch ausserlich in einer mehr oder weniger ausgesprochenen Besserung gezeigt hatte. Nicht nur, dass eine Besserung nicht eintraf, aber man darf auf die Krankengeschichte gestützt sagen: es trat in der Sprache eine Verschlimmerung ein, indem Pat. zuletzt nur unartikulierte Laute von sich gab.

Die in den alteren Krankengeschichten des Pat. aufgefundenen Diagnosen, wie nervöse Herzbeschwerden, geringe, undeutliche Anamie mit merkwürdigen Temperaturerhöhungen, etc., eine Anzahl von Contradiktionen bei den anamnestischen Angaben und nicht zuletzt gewisse Degenerationszeichen liessen mich vermuten, dass es sich vielleicht um eine Erkrankung handelt, die rein auf dem psychischen Gebiete lokalisiert werden kann: eine Hysterie oder Simulation. Der Zufall erleichterte mir die Lösung des Problems. Bei einer Unterredung mit dem Pat., die einer starken Emotion folgte (Pat. war sehr empfindlich auf arztliche Eingriffe und gerade an diesem Tage habe icli dem Pat. zwecks einer Untersuchung Blut entnommeu), entschlüpften dem Munde des Pat. die Worte: „ik we. . . "(icli weiss es niclit), und zwar im Flüstertone aber so deutlich, dass für mich kein Zweifel mehr vorlag, dass es sich um eine Simulation handelte. Eine Drohung, dass Pat., wenn er sich nicht