einer Simulatio wenn man diese als Krankheit oder Kraiiheitserscheinung nimmt.

Bei der Beurteilung des Falies dürfen wir an eins nicht vergessen: an die, gewiss nicht simulierte, plötzliche Aufregung des Pat., an den echten Ursprung des ganzen Confliktes, der den Beweis liefert, dass es sich hier urn einen Mann handelt, dessen psychische Widerstandsfahigkeit und Urtheilsvermögen bedentend vermindert sind. Ursache und Consequenz stehen hier im siclitlichen Kontrast; ich denke nicht dass die dem Manne zugefügte Krankung den Charakter einer schweren Beleidigung trug, uin eine impulsive Reaktion als Entschuldigung herauszufordern. Es stehen gewiss im Hintergrunde noch andere psychische Traumata, die ich in meiner Vorrede erwahnt habe und die eine gegebene Gelegenheit bentitzen, um auszubrechen und sich so „Luft zu schaffen". Einmal die That begangen sucht Pat. den Ausweg, den auch Hysterica und Psychastheniker betreten, um sich den Consequenzen irgend eines Confliktes zu entziehen: er flüchtet in die Neurose, respective in einen Zustand der Geistesverwirrtheit, die allerdings bei ihm bewusst und gewollt ist.— Forensisch gedacht sollten wir also sagen dürfen: die That wurde in einem Zustande der verminderten Zurechiiungsfahigkeit begangen: die zusimulierte Krankheit ist ein bewusstes Verteidigungsmittel, um den Folgen dieser Tliat zu entgehen.— Leider kennt die MiIitardisciplin keine Diskussionen und die uns gestel 1 te Frage war sehr nett formuliert: simuliert der Kanonier v. d. H. oder nicht, eine Frage auf die wir nur bejaliend antworten konnten.— Auch mit der nachstliegenden Frage: wird die Abbüssung der Strafe eine therapeutische d. h. einebesserende Wirkung haben, steht es ziemlich traurig. Die gesellschaftliche Zurücksetzung, die sich der Mann durch die That und Strafe erworben liat, der Fatalismus nud die Inertie, die solchen Leuten angeboren sind, führt Degenerierte durchschnitlich zu der einzigen, für sie möglichen